Zum 75. Mal jährt sich der Tag des Kriegsendes und der Befreiung aus den mörderischen Fängen der Nationalsozialisten. Ein wirklich denkwürdiger Tag, der aufgrund des wachsenden Egoismus, des zunehmenden Rassismus und besonders auch Antisemitismus, der Bereitschaft zu zunehmend roher Gewalt und vieler Freiheitsbeschränkungen in einigen Nachbarländern einer besonderen Stellung in unserer Gesellschaft bedarf. Es muss ein Tag der Erinnerungskultur sein. Aktueller denn je sind dazu die abschließenden Worte von Richard von Weizäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag eben dieses Ereignisses.
„Hitler hat stets damit gearbeitet, Vorurteile, Feindschaften und Hass zu schüren.
Die Bitte an die … Menschen lautet:
Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass:
- gegen andere Menschen,
- gegen Russen oder Amerikaner,
- gegen Juden oder gegen Türken,
- gegen Alternative oder gegen Konservative,
- gegen Schwarz oder gegen Weiß.
Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.
…
Ehren wir die Freiheit.
Arbeiten wir für den Frieden.
Halten wir uns an das Recht.
Dienen wir unseren inneren Maßstäben der Gerechtigkeit.
Schauen wir am heutigen 8. Mai, so gut wir es können, der Wahrheit ins Auge.“
Richard von Weizäcker, Bundespräsident 1984-1994, am Ende seiner Ansprache am 8. Mai 1985 im Deutschen Bundestag anlässlich des 40. Jahrestages der Beendigung des Krieges in Europa und der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Unser Bündnis hatte aus diesem Anlass am 09. Mai 2020 in der Innenstadt eine offene „Dorstener Lesung für Respekt und Toleranz“ geplant, die zzt. wegen der Einschränkungen noch nicht stattfinden kann. Wir hoffen aber, dass dies die erste Aktion von „Wir in Dorsten gegen rechts“ sein wird, wenn es weitere Lockerungen gibt. Ein Termin wird selbstverständlich rechtzeitig über die Homepage und den Newsletter bekannt gegeben.
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