Besuch der Ausstellung “Jüdische Stars im Sport 1933 und danach”
Ein Beitrag von Ruth und Wilfried Lange vom 10. Juni 2022
Eine Gruppe des Bündnisses „Wir in Dorsten gegen Rechts“ nahm das kostenlose Angebot der Stadtinfo Dorsten bzw. des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten gerne an und ließ sich von Barbara Seppi, Stadtinfo Dorsten, alles Wichtige zu dieser interessanten Ausstellung, auf einem einstündigen Rundgang sachkundig erklären.
Die Idee des Kurators, Dr. Henry Wahlig, Fußballmuseum Dortmund und Sportwissenschaftler, das Museum zu den Menschen vor Ort zu bringen, ist durch die lebensgroßen Figuren mit den Abbildungen und Lebenswege der Sportler*innen sehr gelungen.
Für die Bündnismitglieder war, wie Barbara Seppi sehr richtig einordnete, weniger der geschichtliche Zusammenhang der Verfolgung und teilweise Ermordung der verschiedenen für Deutschland so erfolgreichen Sportler*innen interessant, als vielmehr die Tatsache, dass ebendiese als Deutsche und für den deutschen Staat als Aushängeschilder benutzten (Halb-) Jüdinnen und Juden nach ihren Erfolgen völlig aus der Historie des Deutschen Sports und unseres Landes verschwanden. Sehr deutlich wird dies, z.B., durch die Geschichte Walther Bensemanns, der den nach Deutschland brachte. Er war Mitbegründer vieler Fußballvereine, des DFB und der bekannten Fußballzeitung „Der Kicker“ (1920). Sein Name fand seinen verdienten Platz in der Geschichte des Fußballs jedoch erst über seine 2003 als lesenswertes Buch erschienene Biographie.
Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis einschließlich Montag, 13.06.2022 zwischen Recklinghäuser Tor und Jüdischem Museum aufgebaut und aufgrund der ausführlichen Beschreibungen auf den Rückseiten der lebensgroßen Fotos der Sportler*innen sehr informativ.
Hinweis auf eine Publikation der Bundesanstalt für Politische Bildung: Die Broschüre kann dort erworben oder als PDF heruntergeladen werden:
https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Gesamtdatei_150717_Bro_PK_JewishAllstars_bpb_WEB_RZ.pdf
Schreibe einen Kommentar