Das Grundgesetz wird 75 Jahre

Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ lädt zur Teilnahme an zwei Veranstaltungen im Rahmen der „Dorstener Tage des Grundgesetzes“ ein

Deutschland feiert in diesem Jahr das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes. Dieses Jubiläum bietet nicht nur die Gelegenheit, den Gesetzestext zu würdigen, sondern auch die Grundlagen unseres menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens zu reflektieren. Vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz als Schutzwall gegen die Wiederkehr eines nationalsozialistischen Terrorstaates errichtet. In Zeiten, in denen sowohl externe als auch interne Bedrohungen unsere freie und friedliche Gesellschaft gefährden, ist es von großer Bedeutung, sich für die Werte des Grundgesetzes einzusetzen. In diesem Kontext setzt sich das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ aktiv für Menschenwürde, Demokratie und Respekt ein.

Die Stadt Dorsten veranstaltet seit 2018 gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern die „Dorstener Tage des Grundgesetzes“. Auch in diesem Jahr können sich die Besucher auf ein vielfältiges Programm freuen, das beeindruckende Veranstaltungen aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen und politischen Lebens bietet.

Das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ lädt daher herzlich zur Teilnahme an zwei herausragenden Veranstaltungen ein:

Am Donnerstag, dem 2. Mai 2024, um 19:00 Uhr findet im Altstadttreff eine Veranstaltung statt, die sich mit der gezielten Nutzung sozialer Medien durch rechtsextreme Gruppen zur Rekrutierung von Anhängern und Beeinflussung von Wahlen beschäftigt. Der renommierte Journalist, Unternehmer und politische Influencer Marc Raschke wird einen Vortrag halten und im Anschluss eine Diskussion leiten. In seinem Vortrag wird Marc Raschke Anregungen und Ansätze präsentieren, wie diesem Phänomen entgegengewirkt werden kann. Er wird aufzeigen, warum es wichtig ist, unsere Demokratie auch im digitalen Raum zu verteidigen und welche Rolle soziale Medien dabei spielen. Dabei wird er auf die Rekrutierung von Anhängern durch rechtsextreme Gruppen eingehen und die Auswirkungen auf demokratische Prozesse und Wahlen beleuchten. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Westfalen angeboten.

Marc Raschke
Politologe, Unternehmer
Influencer

Am Mittwoch, dem 8. Mai 2024, 19:00 Uhr, wird Thomas Laschyk, Gründer der renommierten Initiative „Volksverpetzer“, sein neues Buch vorstellen und dabei über die zunehmende Bedeutungslosigkeit von Fakten, Wissenschaft und verlässlichen Quellen in unserer heutigen Meinungsbildung sprechen. In seinem Buch „Werbung für die Wahrheit“ ermutigt Laschyk dazu, mehr Wahrheit zu verbreiten und weniger Zeit mit der Widerlegung von Lügen zu verschwenden. Die Veranstaltung bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich mit einem Experten auf diesem Gebiet auszutauschen und neue Perspektiven zu gewinnen. Diese Lesung findet ebenfalls im Altstadttreff statt.

Thomas Laschyk
Journalist, Blogger, Onlineaktivist. Leitender Redakteur und Geschäftsführer von Volksverpetzer.

Die Veranstaltungen verdeutlichen die Bedeutung der Auseinandersetzung mit den neuen Herausforderungen im digitalen Zeitalter. Die Verbreitung von Fake News und die gezielte Nutzung sozialer Medien durch Gruppen, die unsere Demokratie gefährden, stellen eine ernste Bedrohung dar. Es ist von großer Bedeutung, Strategien zu entwickeln, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und unsere Werte zu verteidigen.

Das Bündnis Wir in Dorsten gegen Rechts ruft alle Bürger*innen dazu auf, an den Veranstaltungen teilzunehmen, um gemeinsam über diese Fragen nachzudenken und konkrete Maßnahmen zu erarbeiten. Es liegt an uns allen, die Wahrheit zu verbreiten und die Demokratie auch im Netz aktiv zu verteidigen.

Programm zum Download:

Plakat-Aktion

Hier die Motive unserer Plakate zum Tag des Grundgesetzes am 23. Mai

(Alle Plakate nach einem Klick auf das Bild)

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Ein Beitrag von Claudia Diller

Endlich war es soweit! Ich durfte an der feierlichen Siegelverleihung zur „SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE“ an der Willy-Brandt Gesamtschule in Marl teilnehmen. Sie ist jetzt eine von über 1060 eines Netzwerkes von „Courage-Schulen“ in NRW, dem auch einige Schulen in Dorsten angehören.

Das es zur Siegelverleihung kam, ist dem Engagement einer Gruppe von Schüler*innen zu verdanken. Mit Feuereifer hatten sie sich daran gemacht die Idee und die Inhalte einer „Courage-Schule“ in der Schule zu verbreiten.

Es ging ihnen darum ein deutliches Zeichen gegen jede Art von Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und Rassismus zu setzen und die Schulgemeinschaft zu stärken.

Um ihr Ziel „Courage-Schule“ zu erreichen war es notwendig, mindestens 70% der gesamten Schulgemeinschaft für diese Idee zu gewinnen. Mit zahlreichen Aktionen verbreiteten sie die Idee und sammelten schließlich 1011 Unterschriften. Jeder, der seine Unterschrift leistete, unterschrieb damit eine sogenannte „Selbstverpflichtung“:

Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.

Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt. (schule-ohne-rassismus.org/netzwerk/courage-schulen)

Die „Selbstverpflichtung“ macht deutlich, dass der Titel „SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE“ kein Preis oder eine Belohnung für vergangene Projekte darstellt, sondern die Verpflichtung beinhaltet, in Zukunft gegen Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit und jegliche Formen von Diskriminierung aktiv vorzugehen.

So schrieben die Schüler*innen abschließend auf einem Plakat: „In unserer heutigen Zeit ist einfach kein Platz für so etwas, denn jeder Mensch ist auf seine eigene Art einzigartig und perfekt.“

Die Patin, Mona Ameziane, die für das Projekt gewonnen werden konnte, verkörpert in besonderer Weise dessen Inhalte.

Das Bündnis „WIR IN DORSTEN GEGEN RECHTS“ formuliert in seinen Grundsätzen ähnliche Vorstellungen. Zielt „SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE“ zunächst auf die entsprechende Schulgemeinschaft mit der Hoffnung auf gesamtgesellschaftliche Auswirkungen, so formt der Einsatz „für Toleranz und Demokratie, gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ das Selbstverständnis von „WIR IN DORSTEN GEGEN RECHTS“. Das Handeln des Bündnisses ist sowohl „… auf ein demokratisches, solidarisches Miteinander in der Stadt Dorsten und darüber hinaus ausgerichtet…“.

Beide Initiativen „WIR IN DORSTEN GEGEN RECHTS“ und „SCHULE OHNE RASSISMUS – SCHULE MIT COURAGE“ verfolgen das Ziel die Aussagen des Grundgesetztes in lebendiges Handeln zu verwandeln.

Vortrag 24.10. | Extrem rechte Geschlechterpolitik

Ein Beitrag von Luisa Altegoer vom 28.10.2022

Am Montagabend, den 24. Oktober 2022, fand in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle Dorsten im Haus der Tisa-Stiftung der Vortrag “Extrem rechte Geschlechterpolitik” statt. Die Dozentin Juliane Lang, Universität Gießen, arbeitet seit vielen Jahren wissenschaftlich und bildungspolitisch zu Themen rund um die extreme Rechte und die Geschlechter. Moderiert wurde der Abend von Luisa Altegoer, Teil des geschäftsführenden Teams unseres Bündnisses und Botschafterin des Stadtdialogs, und Kim Wiesweg, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt. Zu Beginn der Veranstaltung freute sich Ruth Lange, “endlich mal drei junge Damen als Gesprächspartnerinnen begrüßen zu dürfen”, die sich mit einem so wichtigen, – persönlich – relevanten Thema beschäftigten. 

In einem spannenden Vortrag zeigte Frau Lang, insbesondere am Beispiel der AfD, auf, wie weitgreifend die antifeministische Grundhaltung im rechten Spektrum ist. Sie löste den vermeintlichen Widerspruch zwischen programmatischen Forderungen nach einem “traditionellen Familienbild” mit ebenso „traditioneller Mutterrolle“ und dem Lebensstil einiger AfD-Protagonistinnen auf. In rechten Gruppierungen werde zum einen ganz offen Antifeminismus zur Schau getragen (Werbeslogans wie “Feminin statt feministisch”), zum anderen machten die Gruppierungen sich immer wieder versteckt und implizit das Bild der Frau als Mutter und Sorgenden zunutze: Während gesamtgesellschaftlich emanzipatorische Prozesse möglicherweise ein Überforderungsempfinden bei jungen Frauen auslösen könnten (durch wachsende Anforderungen durch Karriereerwartungen und die Gleichzeitigkeit von Karriere und Care-Arbeit innerhalb der Familien), zeige die rechte Szene hier viel Wertschätzung und Anerkennung für Frauen, die nur der “traditionellen” Mutterrolle nachgingen. Ein gefährlicher Einstieg in rechte politische Strömungen. Die Rolle von Frauen im rechten Spektrum habe sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten gewandelt. Sie übernähmen zunehmend auch tragende Rollen, würden jedoch häufig nicht ausreichend ernstgenommen.

Der Vortrag ging in eine rege Diskussion mit dem Publikum über. Es wurden Nachfragen gestellt, die Zuhörenden gingen aber auch untereinander in den Austausch und berichteten von eigenen Erfahrungen mit der Thematik.

Zum Abschluss appellierte Frau Lang noch einmal an alle Anwesenden, das Wichtigste sei es, weibliche Protagonistinnen der rechten Szene ernst zu nehmen und aufmerksam zu sein. Es sei wichtig, immer und immer wieder gegen Rechts aufzustehen – im Kleinen wie im Großen. Sabine Fischer-Strebinger, Geschäftsführende der Tisa-Stiftung, resümierte: Dieser Abend sei sicherlich ganz im Sinne von Tisa gewesen.

Um sich vor möglichen Angriffen aus dem rechten Spektrum zu schützen, möchte Juliane Lang nicht im Bildmaterial gezeigt werden.

“Zwischen Erfolg und Verfolgung”

Besuch der Ausstellung “Jüdische Stars im Sport 1933 und danach”

Ein Beitrag von Ruth und Wilfried Lange vom 10. Juni 2022

Eine Gruppe des Bündnisses „Wir in Dorsten gegen Rechts“ nahm das kostenlose Angebot der Stadtinfo Dorsten bzw. des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten gerne an und ließ sich von Barbara Seppi, Stadtinfo Dorsten, alles Wichtige zu dieser interessanten Ausstellung, auf einem einstündigen Rundgang sachkundig erklären.

Die Idee des Kurators, Dr. Henry Wahlig, Fußballmuseum Dortmund und Sportwissenschaftler, das Museum zu den Menschen vor Ort zu bringen, ist durch die lebensgroßen Figuren mit den Abbildungen und Lebenswege der Sportler*innen sehr gelungen.

Für die Bündnismitglieder war, wie Barbara Seppi sehr richtig einordnete, weniger der geschichtliche Zusammenhang der Verfolgung und teilweise Ermordung der verschiedenen für Deutschland so erfolgreichen Sportler*innen interessant, als vielmehr die Tatsache, dass ebendiese als Deutsche und für den deutschen Staat als Aushängeschilder benutzten (Halb-) Jüdinnen und Juden nach ihren Erfolgen völlig aus der Historie des Deutschen Sports und unseres Landes verschwanden. Sehr deutlich wird dies, z.B., durch die Geschichte Walther Bensemanns, der den nach Deutschland brachte. Er war Mitbegründer vieler Fußballvereine, des DFB und der bekannten Fußballzeitung „Der Kicker“ (1920). Sein Name fand seinen verdienten Platz in der Geschichte des Fußballs jedoch erst über seine 2003 als lesenswertes Buch erschienene Biographie.

Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis einschließlich Montag, 13.06.2022 zwischen Recklinghäuser Tor und Jüdischem Museum aufgebaut und aufgrund der ausführlichen Beschreibungen auf den Rückseiten der lebensgroßen Fotos der Sportler*innen sehr informativ.


Hinweis auf eine Publikation der Bundesanstalt für Politische Bildung: Die Broschüre kann dort erworben oder als PDF heruntergeladen werden:

https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Gesamtdatei_150717_Bro_PK_JewishAllstars_bpb_WEB_RZ.pdf

Internationale Wochen gegen Rassismus

Ein Rückblick

Vom 13.03.-24.03.2022 fanden die jährlich wiederkehrenden Wochen gegen Rassismus, initiiert und organisiert durch die Stiftung gegen Rassismus, unter dem Motto “Haltung zeigen” statt. Unser Bündnis hatte entschieden, keine eigenen Aktionen zu organisieren, sondern andere Veranstalter zu unterstützen. So kam es bei zwei Projekten zu einer intensiven und sehr guten Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Petrinum, Dorsten. Für die “Wäscheleine” der Schule gegen Rassismus steuerten wir selbstbedruckte “Wäsche” bei. Die öffentliche Lesung am 22. März im Schaufenster der “Dorstener Arbeit” war für die Schülerinnen und für uns ein neues Format, das aber allen Beteiligten viel Freude und auch den Passant*innen, die für ein paar Minuten zuhörten, interessante Literatur zum Thema Rassismus näher gebracht hat.

Darmstadt, den 27.03.2022

Pressemitteilung der Stiftung gegen Rassismus

„Beeindruckendes Engagement für eine friedliche und menschenfreundliche Gesellschaft“

UN-Wochen gegen Rassismus setzen Zeichen gegen Gewalt, Hass und Ausgrenzung

Ob Schulen oder Polizei, Sport oder Religionsgemeinden: Trotz schwieriger Planungsbedingungen durch die Corona-Pandemie verzeichneten die diesjährigen UN-Wochen gegen Rassismus eine hohe Beteiligung. Über 2.100 Veranstaltungen – so viele wie noch nie – setzten unter dem diesjährigen Motto „Haltung zeigen“ vielfältige und bunte Zeichen gegen Gewalt, Hass und Ausgrenzung. „Das ist ein beeindruckendes Engagement für eine friedliche und menschenfreundliche Gesellschaft“, äußert sich der Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch. Teilnehmende waren froh darüber, wieder verstärkt vor Ort in persönlichen Kontakt und Austausch zu kommen. Angesichts des Krieges in der Ukraine hebt Micksch hervor: „Gerade jetzt war und ist es wichtig gemeinsam Haltung zu zeigen für ein friedliches Miteinander, für die Solidarität mit Geflüchteten gleich welcher Herkunft und gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung.“

In diesem Jahr fanden wieder viele digitale Veranstaltungen und Aktivitäten in den sozialen Medien statt, wie etwa die Aktion „Meet a Cop – Gespräche mit der Polizei“ oder auch Vorträge, Workshops und Lesungen. Vor Ort gab es viele kreative Aktionen wie etwa Poetry-Slams, Malaktionen für Kinder, Selfie-Aktionen, Graffiti-Workshops gegen Rassismus, Friedenskundgebungen oder Kreidebotschaften auf öffentlichen Plätzen. Erstmals hat die neue Antirassismus Beauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, mit großem Engagement an Veranstaltungen mitgewirkt.

Hinzu kamen über 1.800 Aktivitäten von Religionsgemeinschaften, darunter 1.700 Freitagsgebete zur Überwindung von Rassismus. Insgesamt neun Religionsgemeinschaften luden sich bei den zentralen religiösen Feiern in Köln gegenseitig zu Freitagsgeben, Sabbatfeiern, Gottesdiensten und Zeremonien ein und betonten, dass sich Rassismus und Gewalt mit den Werten von Religionen nicht vereinbaren lassen.

Eine große Ausstrahlung hatte es, dass die Eintracht Frankfurt mit fast 100.000 Mitgliedern der diesjährige Botschafter der UN-Wochen gegen Rassismus war. Es gab ein großes Engagement im Sportbereich: Gemeinsam riefen der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die DFL Stiftung, die Deutsche Sportjugend im DOSB (dsj), Eintracht Frankfurt und die Stiftung gegen Rassismus dazu auf, im Rahmen der UN-Wochen Sportveranstaltungen durchzuführen und mit Sport und Bewegung in der Gruppe oder einzeln die Botschaft zu verbreiten: Wir stehen zusammen – gegen Rassismus und für 100% Menschenwürde. Sky Sport unterstützte die Bemühungen mit einem besonderen Thementag, in dem Betroffene und Verantwortliche zum Internationalen Tag gegen Rassismus in verschiedenen Formaten diskutierten. Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, betont: „Der Sport ist ein verbindendes, integratives Element in unserer Gesellschaft. Wir können nur erfolgreich sein, wenn auf und neben dem Platz Herkunft, Hautfarbe oder Religion keine Rolle spielen. Dafür zeigen wir aus Überzeugung klare Kante.“ ,,,

Eine Dokumentation der Aktionswochen wird Anfang Juli veröffentlicht. Die Stiftung beginnt nun mit den Planungen für die UN-Wochen um den 21. März 2023. Die nächste Planungstagung wird am 19. September 2022 in der Katholischen Akademie in Mainz stattfinden.

mg@stiftung-gegen-rassismus.de

Offener Brief an die UEFA

Das ungarische Parlament beschloss vor wenigen Tagen ein neues Gesetz, welches u.a. verbietet, in Schulen über Homosexualität aufzuklären. Um Solidarität mit der LGBTQIA+-Community in Ungarn zu zeigen, plante die Stadt München ein weithin sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu senden: Beim EM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft am Mittwoch, den 23. Juni 2021, sollte die Münchener Allianz-Arena während des Spiels in Regenbogenfarben leuchten. Am 21. Juni 2021 lehnte die UEFA den Antrag des Münchener Oberbürgermeisters hierzu jedoch ab.

Die Entscheidung der UEFA löste große Kritik aus, einige deutsche Vereine kündigten z.B. direkt an, stattdessen ihre Arenen in der Zeit des Spiels in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen oder zu schmücken. Auch unserem Bündnis war es wichtig, uns hierzu zu äußern. Daher ging am 22. Juni 2021 der folgende offene Brief an die UEFA:

UEFA Exekutivkomitee
z. Hd. Herrn
Aleksander Čeferin
Route de Genève 46
CH.1260 Nyon

Dorsten 22.06.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Čeferin!

Als Vertreterin eines kleinen Bündnisses gegen Rechts und für Toleranz, Respekt und Vielfalt in der Stadt Dorsten/Deutschland mit 78 000 Einwohner:innen, möchte ich unser deutliches Unverständnis gegenüber Ihrer Entscheidung, die Allianz Arena in München zum Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben zu beleuchten, zum Ausdruck bringen.

Sie lehnen den entsprechenden Antrag der Stadt München, unterstützt durch den Ministerpräsidenten von Bayern, Herrn Markus Söder, mit dem Argument ab, dass ein solches Zeichen politisch sei und sich gegen die Entscheidung des ungarischen nationalen Parlaments für ein Gesetz wendet, das Homosexualität zum Feindbild macht.

Damit hielten Sie sich, wie genannt, an Ihre Statuten der politischen und religiösen Neutralität. Sie widersprechen aber Ihren Zielen, den europäischen Fußball offener, toleranter und respektvoller zu machen.

Die Allianz Arena am 23.Juni 2021 in Regenbogenfarben leuchten zu lassen ist keine Parteipolitik, sondern ein Zeichen für unser europäisches, gesellschaftliches Werteverständnis!

Wenn sich alle gesellschaftlichen Gruppen immer wieder vor solchen Zeichen zurückziehen, wird sich unsere Weltgemeinschaft, wenn überhaupt, nur sehr zäh hin zur Toleranz verändern.

Wir kritisieren Ihre Entscheidung auf das Schärfste und halten sie für absolut falsch.

Mit besten Grüßen
Ruth Lange

Gesicht zeigen zum Grundgesetz

“Es war der 23. Mai 1949, als das Grundgesetz verkündet wurde. Es war die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland.
25 Menschen aus Dorsten zeigen nun anlässlich des 72. Jahrestages Gesicht für unsere Verfassung. Auf 100 Plakaten im gesamten Stadtgebiet sind sie zu sehen mit einem Satz aus dem Grundgesetz, der ihnen besonders wichtig ist. Hinter der Aktion steckt das Bündnis ‘Wir in Dorsten gegen Rechts’. Sie ist ein Vorgriff auf die ‘Erste Dorstener Woche des Grundgesetzes’, die aus der Dorstener Erklärung ‘Dorstener STADT”DIALOG’ entstanden ist, …”
(Dorstener Zeitung, 22. Mai 2021)

Die Idee zu dieser Plakataktion wurde angeregt durch eine Aktion der Berliner Gruppe Gesicht zeigen aus dem Jahr 2019. Alle Plakate unserer Aktion sind auf einer Sonderseite der Dorstener Zeitung von Samstag, den 22. Mai 2021, abgebildet. Wer sich alle Plakate noch einmal in Ruhe anschauen und die Texte lesen möchte, kann dies in diesem tollen Video tun: https://player.vimeo.com/video/552358614
Wir bedanken uns herzlich bei Stefan Diebäcker und der Dorstener Zeitung für diese eindrucksvolle Collage und das großartige Video!

Aktion zum Tag des Grundgesetzes

Ein Beitrag von Luisa Altegoer

Der 23. Mai ist der Tag des Grundgesetzes. Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz beschlossen und hiermit der Grundstein für die Bundesrepublik Deutschland gelegt. Im Oktober 1990 wurde das Grundgesetz zur Verfassung aller deutschen Bürger*innen des wiedervereinten Deutschlands. Das Grundgesetz ist somit von zentraler Bedeutung für unser freiheitliches und demokratisches Zusammenleben.

Anlässlich seines 72. Jahrestages haben sich 25 unserer Bündnismitglieder entschieden, Farbe zu bekennen zum Grundgesetz. Im gesamten Stadtgebiet verteilt hängen 100 Plakate mit Portraits der Bündnismitglieder und einem Satz des Grundgesetzes, der ihnen besonders wichtig ist. Die Idee hierzu wurde angeregt durch eine Aktion der Berliner Gruppe Gesicht zeigen aus dem Jahr 2019.

Uns war es jedoch auch wichtig, zusätzlich in der Innenstadt Gesicht zum Grundgesetz zu zeigen. Dafür waren wir am Samstag, den 22. Mai, mit einer kleinen Aktion in der Innenstadt präsent. Mit insgesamt 11 Bündnismitgliedern sind wir allein oder zu zweit mit unseren Plakaten, beschriftet mit Texten aus oder zum Grundgesetz, durch die Innenstadt gegangen. Außerdem haben wir auch einige Exemplare des Grundgesetzes in deutscher und türkischer Sprache verteilt .

Auch wenn das Wetter leider sehr regnerisch, kalt und stürmisch war und die Innenstadt nicht sonderlich gut besucht, erfuhr die Aktion viel Resonanz. Die Rückmeldungen waren überwiegend sehr positiv. Menschen blieben stehen, lasen unsere Plakate, manche gingen weiter, viele zeigten zumindest einen Daumen nach oben. Einige blieben auch stehen und wir kamen in ein kurzes Gespräch. Wir haben erklärt, worum es bei der Aktion geht, einige nahmen auch gerne ein Exemplar des Grundgesetzes mit. Umgekehrt teilten die Menschen ihre Erfahrungen mit dem Grundgesetz mit uns.

Unser Altbürgermeister und Bündnismitglied, Lambert Lütkenhorst, resümiert: “Das war trotz der nicht so guten Bedingungen eine tolle Aktion. Dankeschön dafür!” Dem kann ich nur zustimmen: Wir wurden darin bestärkt, weiterhin gegen Rechts und für Toleranz, Respekt und Vielfalt einzustehen. Daher freuen wir uns schon auf die Woche des Grundgesetzes, die vom 24. September bis 3. Oktober 2021 stattfindet. Wir lassen uns nicht unterkriegen!

Lesung gegen Rassismus # 14

Mit dem heutigen Datum enden die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Unser Dank gilt allen, die unsere Aktionen gegen Rassismus in ganz unterschiedlicher Art und Weise unterstützt haben. Mit Datum von heute erhielten wir auch ein entsprechendes Dankeschreiben der Stiftung gegen Rassismus.