Ein Jahr nach den rassistisch geprägten, noch immer von den Behörden nicht aufgeklärten Morden in Hanau, gedenken wir der Opfer und ihrer Angehörigen in tiefer Verbundenheit.
Leider ist auch ein Jahr nach den schrecklichen Anschlägen von Hanau vieles noch nicht so, wie wir es erwartet hätten. Nicht nur, dass die zuständigen Behörden die Aufarbeitung der Morde noch immer nicht abgeschlossen haben. Auch den vielen, von der Bundesregierung beschlossenen Einzelmaßnahmen, fehlt es an einer erkennbaren Gesamtstrategie, die strukturellen und institutionellen Rassismus in der Mitte der Gesellschaft erfolgreich bekämpft.
Aber es gibt auch eine “gute Entwicklung” zu beobachten: Das Bewusstsein für die Gefahr des militantem Rechtsextremismus, die Verbreitung von Alltagsrassismus und der institutionellem Rassismus ist stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Eine Entwicklung, die wir begrüßen und die notwendig ist. Denn jeder einzelne von uns kann einen Unterschied machen.
Zusammen müssen wir immer wieder aufstehen und Zeichen setzen gegen Rassismus, Antisemitismus, gegen die Gefahr von rechts – im Alltag, überall dort, wo wir uns bewegen. Es ist dabei wichtig, bei sich selbst zu beginnen und den latenten und immanenten, persönlichen Rassismus zu hinterfragen. Und es ist auch wichtig, den Finger in die Wunde zu legen, um immer wieder auch auf den strukturellen Rassismus aufmerksam zu machen.