(Rechts-)Populismus – eine Gefahr für die Demokratie?

Einladung zur Onlineveranstaltung: „(Rechts-)Populismus – eine Gefahr für die Demokratie?”

Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Recklinghausen lädt Sie herzlich ein zur Onlineveranstaltung „Populismus – eine Gefahr für die Demokratie?” am Dienstag, den 23. April um 19:00 Uhr.

Weltweit erleben wir einen Aufschwung populistischer Bewegungen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff des Populismus? Welche Charakteristika zeichnen ihn aus? Und welche Rolle spielen dabei Massenmedien und soziale Netzwerke? Wann wird (Rechts-)Populismus zu einer Bedrohung für unser demokratisches System?

Diese und weitere Fragen werden im Vortrag von Dr. Paula Diehl, Professorin für Politische Theorie, Ideengeschichte und Politische Kultur an der Universität Kiel, beleuchtet.

Im Anschluss freuen wir uns auf Ihre Teilnahme an der Diskussion und den Austausch.

Um an der Veranstaltung teilzunehmen, bitten wir um eine Anmeldung per E-Mail an ki@kreis-re.de mit dem Betreff “Populismus”. Nach der Anmeldung erhalten Sie die Zugangsdaten für die Onlineveranstaltung via ZOOM. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Veranstaltungsdetails:Was: (Rechts-)Populismus – eine Gefahr für die Demokratie?
Wann: Dienstag, 23. April 2024, 19:00 Uhr
Wo: Online via ZOOM – Zugangsdaten nach Anmeldung erhältlich

Ralph Gorski

Vortrag 24.10. | Extrem rechte Geschlechterpolitik

Ein Beitrag von Luisa Altegoer vom 28.10.2022

Am Montagabend, den 24. Oktober 2022, fand in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle Dorsten im Haus der Tisa-Stiftung der Vortrag “Extrem rechte Geschlechterpolitik” statt. Die Dozentin Juliane Lang, Universität Gießen, arbeitet seit vielen Jahren wissenschaftlich und bildungspolitisch zu Themen rund um die extreme Rechte und die Geschlechter. Moderiert wurde der Abend von Luisa Altegoer, Teil des geschäftsführenden Teams unseres Bündnisses und Botschafterin des Stadtdialogs, und Kim Wiesweg, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt. Zu Beginn der Veranstaltung freute sich Ruth Lange, “endlich mal drei junge Damen als Gesprächspartnerinnen begrüßen zu dürfen”, die sich mit einem so wichtigen, – persönlich – relevanten Thema beschäftigten. 

In einem spannenden Vortrag zeigte Frau Lang, insbesondere am Beispiel der AfD, auf, wie weitgreifend die antifeministische Grundhaltung im rechten Spektrum ist. Sie löste den vermeintlichen Widerspruch zwischen programmatischen Forderungen nach einem “traditionellen Familienbild” mit ebenso „traditioneller Mutterrolle“ und dem Lebensstil einiger AfD-Protagonistinnen auf. In rechten Gruppierungen werde zum einen ganz offen Antifeminismus zur Schau getragen (Werbeslogans wie “Feminin statt feministisch”), zum anderen machten die Gruppierungen sich immer wieder versteckt und implizit das Bild der Frau als Mutter und Sorgenden zunutze: Während gesamtgesellschaftlich emanzipatorische Prozesse möglicherweise ein Überforderungsempfinden bei jungen Frauen auslösen könnten (durch wachsende Anforderungen durch Karriereerwartungen und die Gleichzeitigkeit von Karriere und Care-Arbeit innerhalb der Familien), zeige die rechte Szene hier viel Wertschätzung und Anerkennung für Frauen, die nur der “traditionellen” Mutterrolle nachgingen. Ein gefährlicher Einstieg in rechte politische Strömungen. Die Rolle von Frauen im rechten Spektrum habe sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten gewandelt. Sie übernähmen zunehmend auch tragende Rollen, würden jedoch häufig nicht ausreichend ernstgenommen.

Der Vortrag ging in eine rege Diskussion mit dem Publikum über. Es wurden Nachfragen gestellt, die Zuhörenden gingen aber auch untereinander in den Austausch und berichteten von eigenen Erfahrungen mit der Thematik.

Zum Abschluss appellierte Frau Lang noch einmal an alle Anwesenden, das Wichtigste sei es, weibliche Protagonistinnen der rechten Szene ernst zu nehmen und aufmerksam zu sein. Es sei wichtig, immer und immer wieder gegen Rechts aufzustehen – im Kleinen wie im Großen. Sabine Fischer-Strebinger, Geschäftsführende der Tisa-Stiftung, resümierte: Dieser Abend sei sicherlich ganz im Sinne von Tisa gewesen.

Um sich vor möglichen Angriffen aus dem rechten Spektrum zu schützen, möchte Juliane Lang nicht im Bildmaterial gezeigt werden.

Nicht auf dem Boden des Grundgesetzes

Rückblick auf den Vortrag von Dr. Hendrik Cremer

Ein Beitrag von Andreas Hatting und Ruth Lange vom 9. Mai 2022

Im Vorprogramm der Tage des Grundgesetzes der Stadt Dorsten, die vom 19.05 bis 23.05.2022 stattfinden, hatten wir, in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum und der Projektgruppe Brückenschlag, Herrn Dr. Hendrik Cremer vom Deutschen Institut für Menschenrechte, Berlin, eingeladen. Moderiert wurde der Abend von Andreas Hatting (Bündnis) und Dr. Norbert Reichling (JMW und Brückenschlag).

Über 50 Zuhörer*innen verfolgten Hendrik Cremers Antworten auf die Frage: “Nicht auf dem Boden des Grundgesetzes? Warum die AfD als rassistische und rechtsextremistische Partei einzuordnen ist”. http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/Analyse_Studie/Analyse_Nicht-auf-dem-Boden_des_Grundgesetzes.pdf

Dr. Hendrik Cremer ist promovierter Jurist und forscht schon seit einiger Zeit zu dieser Problematik. Er hat dazu verschiedene Untersuchungen veröffentlicht. Entsprechend fundiert sind seine Ergebnisse.

An Hand der Wahlprogramme der AfD sowie durch viele Zitate von AfD Politiker*innen belegt, wurde allen Besucher*innen an diesem Abend sehr deutlich, dass wir es nicht mehr nur mit den Anfängen einer rechtsextremen Infiltration der Gesellschaft zu tun haben.

Die AfD möchte bestimmte Rechte allein auf Deutsche begrenzen. Das widerspricht dem Artikel 1 Absatz 1 GG, der beinhaltet, dass “jeder Mensch allein aufgrund seines Menschseins die gleiche Menschenwürde und gleiche Rechte hat”.

Menschen dürfen nicht wegen physischer Merkmale wie ihrer Hautfarbe, ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Herkunft oder Religionszugehörigkeit benachteiligt werden.

Dazu kommt die Sprache der AfD, die immer mehr die Grenzen des Sagbaren ausweitet und dadurch bereits in die Gesellschaft hineinwirkt. Immer häufiger werden rechtsextreme Aussagen von Parteimitglieder*innen gemacht, die später wieder relativiert oder korrigiert werden.

Daher wird die AfD in den Augen Hendrik Cremers zu Recht vom Verfassungsschutz beobachtet.

Die Politik, die Medien und wir alle müssen immer wieder mit großer Anstrengung gegen Rassismus und Rechtsextremismus kämpfen, Gesicht und Haltung zeigen und darüber aufklären. Es wird schwer, den bereits fortgeschrittenen Prozess noch umzukehren oder gar aufzuhalten.

Ein herzliches Dankeschön allen, die an der Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung beteiligt waren.

Vortrag 5.5. | Nicht auf dem Boden des Grundgesetzes?

Ist die AfD als rassistische und rechtsextreme Partei einzuordnen?

Diese Fragen möchte uns

Ref. Dr. Hendrik Cremer,
Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin

am Donnerstag, den 05.05.2022, 19:30 Uhr,
Haus der Tisa von der Schulenburg-Stiftung, Fürst Leopold Allee 65, 46284 Dorsten

beantworten.

Eintritt frei, um Anmeldung wird freundlich gebeten unter info@dorsten-gegen-rechts.de

Die Grund- und Menschenrechte bilden das Fundament unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Rassistische und rechtsextreme Positionen stehen den Grund- und Menschenrechten diametral entgegen.

Der Vortrag geht auf gegenwärtige Erscheinungsformen von Rassismus und Rechtsextremismus und die damit verbundenen gesellschaftlichen Auswirkungen und Gefahren ein. Er erläutert, wodurch rassistische und rechtsextreme Positionen gekennzeichnet und als solche zu erkennen sind. Im Fokus des Vortrags steht die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD). Vertritt sie insgesamt rassistische und rechtsextreme Positionen oder nur die vermeintlichen „Ausreißer“ des so genannten „Flügels“, der sich offiziell aufgelöst hat? Wie ist die Partei, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, aber nicht verboten ist und sich selbst als „konservativ“ und „bürgerlich“ bezeichnet, einzuordnen?

Dr. Hendrik Cremer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Menschenrechte, der unabhängigen Nationalen Menschenrechtsinstitution Deutschlands. Er hat bereits zahlreiche Publikationen zum Veranstaltungsthema verfasst, zuletzt vor wenigen Monaten eine viel beachtete Analyse mit dem Titel „Rassistische und rechtsextreme Positionierungen im Dienste des Staates? Warum ein Eintreten für die AfD mit der verfassungsrechtlichen Treuepflicht nicht vereinbar ist“.

Eine Veranstaltung des Bündnisses WIR IN DORSTEN GEGEN RECHTS in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Westfalen und der Projektgruppe Brückenschlag, Dorsten, im Rahmen der Tage des Grundgesetzes der Stadt Dorsten vom 19.05 bis 23.05.2022.

Ruth Lange, Bündnis “Wir in Dorsten gegen Rechts”
Dr. Kathrin Pieren, Jüdisches Museum Westfalen
Dr. Norbert Reichling, Projektgruppe Brückenschlag, Dorsten

Lesung gegen Rassismus # 14

Mit dem heutigen Datum enden die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Unser Dank gilt allen, die unsere Aktionen gegen Rassismus in ganz unterschiedlicher Art und Weise unterstützt haben. Mit Datum von heute erhielten wir auch ein entsprechendes Dankeschreiben der Stiftung gegen Rassismus.