Gemeinsam laut gegen rechts

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

an diesem Wochenende ruft das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ zu einer kraftvollen Demonstration am 29. Juni in Essen auf. Während die AfD ihren Bundesparteitag abhält, ist es an uns, ein starkes Zeichen gegen Rassismus, Intoleranz und Spaltung zu setzen.

Die AfD steht für eine Politik des Hasses, der Ausgrenzung und der Verachtung unserer demokratischen Grundwerte. Ihre Ideologie gefährdet das friedliche Zusammenleben und die Vielfalt, die unser Land ausmachen. In einer Zeit, in der wir mehr denn je Solidarität und Zusammenhalt brauchen, dürfen wir nicht schweigen.

Deshalb rufen wir alle Demokratinnen und Demokraten, alle Menschen, die für Menschenwürde, Freiheit und Gleichheit eintreten, auf: Kommt am Wochenende nach Essen und zeigt, dass wir mehr sind! Unsere Stimmen für Toleranz und Menschlichkeit müssen lauter sein als ihre Parolen des Hasses.

Lasst uns gemeinsam ein starkes Signal senden: Essen steht auf gegen Rechts! Zeigt Flagge, bringt eure Freunde und Familien mit und lasst uns in großer Zahl erscheinen. Nur gemeinsam können wir ein deutliches Zeichen setzen und zeigen, dass die Mehrheit in unserem Land für eine offene und gerechte Gesellschaft eintritt.

Seid dabei, wenn wir für unsere Werte auf die Straße gehen und gemeinsam zeigen: Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir stehen für eine Zukunft ohne Rassismus und Hass.

Wir zählen auf euch! Kommt zur Anti-AfD-Demo in Essen!

Für eine bunte, vielfältige und demokratische Gesellschaft – jetzt und in Zukunft!

Euer Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“

Unser Vorschlag für all jene, die mitdemonstrieren möchten: Wir fahren gemeinsam mit dem ÖPNV nach Essen. Hier die Infos:

Die Hauptdemonstration findet statt am Samstag, 29.06., 10.00 Uhr ab Essen Hbf. Für eine gemeinsame An- und Abreise an diesem Tag bietet sich die Fahrt mit dem Zug ab Dorsten Bf., 8.57 Uhr an. Das 24 Std. Ticket für fünf Personen kostet Hin- und zurück 7,24€ p.P.
Wir treffen uns am Bahnhof Dorsten um 8.45 Uhr.

Bitte meldet euch unter info@dorsten-gegen-rechts.de oder bei der Umfrage der WhatsApp Gruppe an, damit Tickets vorab organisiert werden können.

https://gemeinsam-laut.de/ Hier findet ihr alle Informationen zu dem Aktionswochenende und dem Programm der Initiative GEMEINSAM LAUT

Aufruf zur Großdemonstration gegen die AFD am 29.06.2024

Unermüdlich für die Demokratie und gegen Rechts

Liebe Mitglieder und Unterstützer*innen von “Wir in Dorsten gegen Rechts”,

im Namen des gesamten Bündnisses möchten wir uns herzlich bei allen aktiven Mitgliedern, Freund*innen und Unterstützer*innen für eure unermüdliche Unterstützung und euren Einsatz während unserer Kampagnen zur Europawahl bedanken. Eure Begeisterung und euer Engagement haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Rechts und für die Demokratie setzen konnten.

Nach diesen intensiven und erfolgreichen Aktionen gönnen wir uns nun eine wohlverdiente Sommerpause. Im September werden wir mit frischer Energie und neuen Aktivitäten und Ideen zurückkehren, um uns auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr vorzubereiten. Gemeinsam werden wir weiterhin für eine offene und tolerante Gesellschaft kämpfen.

Ein besonderes Dankeschön gilt jedem Einzelnen von euch, der dazu beigetragen hat, unsere Botschaft zu verbreiten und unsere Veranstaltungen zu einem Erfolg zu machen. Ihr seid das Herzstück unseres Bündnisses und ohne euch wäre unsere Arbeit nicht möglich.

Wir wünschen euch allen einen erholsamen Sommer und freuen uns darauf, im Herbst wieder mit euch zusammenzuarbeiten!

Mit solidarischen Grüßen,

Das Team von “Wir in Dorsten gegen Rechts”

Stimme abgeben – Wahlrecht nutzen

Aufruf um am 09. Juni wählen zu gehen. Bild zeigt eine Hand bei der Stimmabgabe

Liebe Dorstenerinnen und Dorstener,

am 09. Juni 2024 ist es wieder so weit: Die Europawahlen stehen an. Dies ist nicht nur eine Wahl, sondern eine Gelegenheit, unsere gemeinsame Zukunft in Europa mitzugestalten. Das Wahlrecht ist ein wertvolles Gut und eine entscheidende Möglichkeit, unsere demokratischen Werte zu verteidigen und zu stärken.

Als Dorstener Bündnis “Wir in Dorsten gegen Rechts” setzen wir uns tagtäglich dafür ein, ein Zeichen gegen Intoleranz, Diskriminierung und rechtsextremes Gedankengut zu setzen. Diese Wahl ist eine Gelegenheit, diese Werte auch auf europäischer Ebene zu vertreten. Jede Stimme zählt – Ihre Stimme zählt!

Europa steht vor großen Herausforderungen: Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, digitale Transformation und der Schutz unserer demokratischen Grundrechte. Wir haben die Chance, Abgeordnete zu wählen, die sich für eine offene, solidarische und nachhaltige Zukunft einsetzen. Nutzen Sie diese Chance!

Gehen Sie am 09. Juni 2024 zur Wahl und machen Sie von Ihrem Stimmrecht Gebrauch. Informieren Sie sich über die Kandidatinnen und Kandidaten, prüfen Sie deren Programme und entscheiden Sie sich bewusst. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Extremismus und Hass keine Chance haben.

Setzen Sie ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt. Wählen Sie Europa!

Ihr Dorstener Bündnis “Wir in Dorsten gegen Rechts”


Hinweis:

  • Datum der Wahl: 09. Juni 2024
  • Wahllokale: Informieren Sie sich rechtzeitig über Ihr zuständiges Wahllokal und die Öffnungszeiten.
  • Wahlbenachrichtigung: Vergessen Sie nicht, Ihre Wahlbenachrichtigung und einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitzubringen.
  • Hinweise und Informationen der Stadt Dorsten:
    https://www.dorsten.de/rathaus-stadt/politik/wahlen

Gemeinsam stark – für ein Europa der Vielfalt und Toleranz.


Mehr Mut in den sozialen Medien: Die Verteidigung unserer Demokratie

Marc Raschke, ein erfahrener Journalist, Kommunikationsfachmann und politischer Influencer, präsentierte bei der Eröffnung der “Dorstener Tage des Grundgesetzes” eine ehrliche Analyse der Entwicklung der sozialen Medien. Er betonte, dass wir die Realität von Social Media im Blick behalten müssen. Social Media ist kein Förderer der Demokratie, sondern ein Geschäft. Daher hat es auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, so Raschke zu Beginn seines Vortrags. Wenn wir dies verinnerlichen, können wir professionell mit den verschiedenen Plattformen umgehen und möglicherweise im täglichen Informationskrieg Boden gutmachen. Allerdings ist dies angesichts des Engagements rechtsextremer Parteien eine große Herausforderung.

Es gibt keine einfache Lösung, aber wir müssen uns aktiv beteiligen und versuchen, die richtigen und positiven Geschichten zu erzählen. Wir müssen uns den spaltenden Botschaften entgegenstellen.

Die Veranstaltung wurde vom Bündnis “Wir in Dorsten gegen Rechts” und dem Jüdischen Museums Westfalen für die “Dorstener Tage des Grundgesetzes” organisiert und finanziert.

Marc Raschke spendet sein Honorar für den Vortrag an zwei Non-Profit Organisationen, die sich dem Kampf gegen Hass im Netz verschrieben haben.

Andreas Hatting
Fullhouse im Treffpunkt Altstadt

Das Grundgesetz wird 75 Jahre

Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ lädt zur Teilnahme an zwei Veranstaltungen im Rahmen der „Dorstener Tage des Grundgesetzes“ ein

Deutschland feiert in diesem Jahr das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes. Dieses Jubiläum bietet nicht nur die Gelegenheit, den Gesetzestext zu würdigen, sondern auch die Grundlagen unseres menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens zu reflektieren. Vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz als Schutzwall gegen die Wiederkehr eines nationalsozialistischen Terrorstaates errichtet. In Zeiten, in denen sowohl externe als auch interne Bedrohungen unsere freie und friedliche Gesellschaft gefährden, ist es von großer Bedeutung, sich für die Werte des Grundgesetzes einzusetzen. In diesem Kontext setzt sich das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ aktiv für Menschenwürde, Demokratie und Respekt ein.

Die Stadt Dorsten veranstaltet seit 2018 gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern die „Dorstener Tage des Grundgesetzes“. Auch in diesem Jahr können sich die Besucher auf ein vielfältiges Programm freuen, das beeindruckende Veranstaltungen aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen und politischen Lebens bietet.

Das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ lädt daher herzlich zur Teilnahme an zwei herausragenden Veranstaltungen ein:

Am Donnerstag, dem 2. Mai 2024, um 19:00 Uhr findet im Altstadttreff eine Veranstaltung statt, die sich mit der gezielten Nutzung sozialer Medien durch rechtsextreme Gruppen zur Rekrutierung von Anhängern und Beeinflussung von Wahlen beschäftigt. Der renommierte Journalist, Unternehmer und politische Influencer Marc Raschke wird einen Vortrag halten und im Anschluss eine Diskussion leiten. In seinem Vortrag wird Marc Raschke Anregungen und Ansätze präsentieren, wie diesem Phänomen entgegengewirkt werden kann. Er wird aufzeigen, warum es wichtig ist, unsere Demokratie auch im digitalen Raum zu verteidigen und welche Rolle soziale Medien dabei spielen. Dabei wird er auf die Rekrutierung von Anhängern durch rechtsextreme Gruppen eingehen und die Auswirkungen auf demokratische Prozesse und Wahlen beleuchten. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Westfalen angeboten.

Marc Raschke
Politologe, Unternehmer
Influencer

Am Mittwoch, dem 8. Mai 2024, 19:00 Uhr, wird Thomas Laschyk, Gründer der renommierten Initiative „Volksverpetzer“, sein neues Buch vorstellen und dabei über die zunehmende Bedeutungslosigkeit von Fakten, Wissenschaft und verlässlichen Quellen in unserer heutigen Meinungsbildung sprechen. In seinem Buch „Werbung für die Wahrheit“ ermutigt Laschyk dazu, mehr Wahrheit zu verbreiten und weniger Zeit mit der Widerlegung von Lügen zu verschwenden. Die Veranstaltung bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich mit einem Experten auf diesem Gebiet auszutauschen und neue Perspektiven zu gewinnen. Diese Lesung findet ebenfalls im Altstadttreff statt.

Thomas Laschyk
Journalist, Blogger, Onlineaktivist. Leitender Redakteur und Geschäftsführer von Volksverpetzer.

Die Veranstaltungen verdeutlichen die Bedeutung der Auseinandersetzung mit den neuen Herausforderungen im digitalen Zeitalter. Die Verbreitung von Fake News und die gezielte Nutzung sozialer Medien durch Gruppen, die unsere Demokratie gefährden, stellen eine ernste Bedrohung dar. Es ist von großer Bedeutung, Strategien zu entwickeln, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und unsere Werte zu verteidigen.

Das Bündnis Wir in Dorsten gegen Rechts ruft alle Bürger*innen dazu auf, an den Veranstaltungen teilzunehmen, um gemeinsam über diese Fragen nachzudenken und konkrete Maßnahmen zu erarbeiten. Es liegt an uns allen, die Wahrheit zu verbreiten und die Demokratie auch im Netz aktiv zu verteidigen.

Programm zum Download:

Zu Gast bei den Grünen Dorsten

Zwei Menschen berichten über die Arbeits ihres Bündnisses bei einem Empfang

“Bündnis ‘Wir in Dorsten gegen rechts’ hat beim Frühjahrsempfang der Grünen Erfolge und Pläne präsentiert.”

Dorsten, 14. April 2024 – Beim diesjährigen Frühjahrsempfang der Grünen in Dorsten stellte sich das Bündnis “Wir in Dorsten gegen rechts” vor und präsentierte seine Arbeit der letzten sechs Jahre. Vor einem aufmerksamen Publikum wurden Erfolge hervorgehoben und Pläne für die kommenden Monate bis zur Europawahl enthüllt.

Das Bündnis, vertreten durch Ruth Lange, Andreas Hatting und Ralph Gorski, betonte insbesondere seine Aktivitäten während der Dorstener Woche für das Grundgesetz und warb für weitere Aktionen zur Stärkung demokratischer Werte und dem Kampf gegen rechte Tendenzen. Dabei wurden nicht nur Vergangenheit und Gegenwart beleuchtet, sondern auch zukünftige Visionen des Bündnisses.

Neben der Vorstellung der bisherigen Erfolge und kommenden Aktionen suchte das Bündnis aktiv nach weiterer Unterstützung und Spenden, um seine Arbeit fortzusetzen und auszubauen.

Die Reaktionen auf die Präsentation waren äußerst positiv, und das Bündnis “Wir in Dorsten gegen rechts” geht gestärkt und motiviert aus dem Frühjahrsempfang hervor. Es ist bereit, weiterhin für eine offene und demokratische Gesellschaft einzutreten. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich dem Bündnis anzuschließen und die Bewegung zu unterstützen.

Ralph Gorski

“Unter Nazis. Jung, ost- deutsch, gegen rechts”

“Unter Nazis. Jung, ost- deutsch, gegen rechts” – Lesung von Jakob Springfeld im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten

Das Bündnis “Wir in Dorsten gegen Rechts” und das Jüdische Museum Westfalen laden herzlich zu einer Lesung mit Jakob Springfeld ein. Die Veranstaltung mit dem Titel “Unter Nazis. Jung, ost- deutsch, gegen rechts” findet am 19. März 2024 um 19:00 Uhr im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten statt.

Gemeinsam mit dem Journalisten Issio Ehrich präsentiert der Zwickauer Klima- und Antifa-Aktivist Jakob Springfeld sein Buch “Unter Nazis”, in dem er seine persönliche Geschichte und die harte Realität junger Antifaschist*innen in Städten wie Zwickau schildert. Dabei werden Themen wie Drohungen, Gewalt und Angst, aber auch die Möglichkeit progressiver Veränderungen in solchen Städten beleuchtet.

Die Lesung wird kostenlos angeboten, jedoch ist eine Anmeldung unter dem Vermerk “Jakob Springfeld” bei ki@kreis-re.de erforderlich. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Recklinghausen und dem Bündnis “Wir in Dorsten gegen rechts” im Rahmen der “Internationalen Wochen gegen Rassismus” statt.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, an dieser Lesung teilzunehmen, Jakob Springfeld bei seiner Lesung zu erleben und im Anschluss mit ihm über das Erlebte ins Gespräch zu kommen.

Zur Person: Jakob Springfeld ist ein Klima- und Antifa-Aktivist aus Zwickau. Gemeinsam mit dem Journalisten Issio Ehrich hat er das Buch “Unter Nazis” geschrieben, in dem er seine persönliche Geschichte und die Realität junger Antifaschist*innen in Ostdeutschland thematisiert. Springfeld setzt sich für eine laute Stimme der ostdeutschen Zivilgesellschaft ein und engagiert sich gegen Rechtsradikalismus. Sein Buch soll sowohl als Warnsignal dienen als auch als Hoffnungsschimmer für progressive Veränderungen in Städten wie Zwickau.

Bildnachweis: Calvin Thomas

Täglich für ein gutes Miteinander einsetzen – Rede von Dr. Kathrin Pieren

Redebeitrag von Dr. Kathrin Pieren, Jüdisches Museum Westfalen anlässlich der Kundgebung “Aufstehen für Demokratie” am 26.01.2024

Fotos: Moritz Brilo

Ein Zitat fiel mir sofort ein, als ich nach Worten für diesen Abend suchte. Sie haben es sicher schon oft gehört. Der evangelische Theologe Martin Niemöller, der selbst als politischer Gefangener im Konzentrationslager inhaftiert war, schrieb nach Kriegsende:

“Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Er beschreibt hier, wie passiv er blieb, als die Nationalsozialisten Unerwünschte abholten und unrechtmäßig verhafteten. Historisch waren dies, wie in seinem Zitat, zunächst die politischen Gegner*innen der Nazis.

Bereits 1938 – und das ist immer noch wenig bekannt – schafften sie jedoch auch die ersten jüdischen Bürgerinnen raus. Ungefähr 17.000 Juden*Jüdinnen mit polnischer Staatsbürgerschaft wurden am 27. und 28. Oktober 1938 über die Grenze nach Polen abgeschoben.

Einer von ihnen war Simon Reifeisen, der dort drüben in der Essener Straße, dort wo jetzt sein Stolperstein liegt, einen Kleider- und Stoffladen hatte. Am 28. Oktober wurde er zusammen mit seiner Frau Gertrud und seiner kleinen Tochter Ilse nach Polen abgeschoben. Ilse war, wie viele andere Deportierte, in Deutschland geboren und noch nie zuvor in Polen gewesen. Sie sprach kein Wort Polnisch. Bis auf ihre Papiere war sie Deutsche.

An diese erste kollektive Abschiebung der NS-Geschichte, ganze drei Jahre vor den Deportationen der Juden*Jüdinnen in die KZs, fühlte ich mich erinnert, als ich die von Correctiv enthüllten Pläne zur sogenannten „Remigration“ von Menschen mit Migrationsgeschichte las.

Um zurückzugehen zum Zitat von Martin Niemöller.
Warum ist sein Bekenntnis gerade heute so aktuell?

Weil Martin Niemöller uns ermahnt, uns als Teil einer Gesellschaft zu begreifen.
In einer Demokratie sollen wir nicht nur für diejenigen einstehen, die so sind und so denken wie wir. Wir sind dazu aufgefordert, die Rechte aller zu schützen. Auch er selbst musste das übrigens zuerst lernen, 1924 hatte er nämlich noch begeistert die
NSDAP gewählt.

Ich freue mich, dass heute in Dorsten so viele für die Demokratie aufstehen. Heute verteidigen wir sie mit unseren Stimmen und Transparenten.

Wer das Wahlrecht hat, der*die sorge bitte im Juni dafür, dass auch bei der Europawahl nur demokratische Parteien gewählt werden.

Und vergessen wir alle nicht, uns in der Bahn, auf der Arbeit, in der Kneipe, im Verein oder zu Hause, jeden Tag aktiv gegen Ungleichheit und Ausgrenzung und für Respekt, Toleranz und Vielfalt einzusetzen.

„Bunte Hände gegen Rassismus“ – Dorstener Bürger*innen setzen ein Zeichen für Vielfalt

Die Initiator*innen der Aktion "Bunte Hände gegen den Rassismus. v.l.n.r. Luisa, Henning, Johanna und Sophia.

Aktion im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ ist ein toller Erfolg

Dorsten, 09. März 2024

Am Samstag fand auf dem Marktplatz in Dorsten eine beeindruckende Aktion statt: Das Dorstener Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ rief Bürger*innen dazu auf, mit bunten Handabdrücken auf zwei riesigen Bannern ihre Solidarität mit Menschenwürde und Vielfalt zu zeigen. Über hundert Kinder, Jugendliche und ältere Menschen beteiligten sich an der Aktion und drückten voller Freude ihre Hände in bunten Farben auf die weißen Banner.

Die Initiative für diese Aktion ging von Johanna Feller aus, die von der positiven Resonanz überwältigt war. “Wir haben viel Unterstützung und Lob für unsere Aktion erhalten. Es war großartig zu sehen, wie viele Menschen sich engagiert haben und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt haben”, freute sich Feller.

Die bunten Handabdrücke auf den Bannern sind ein sichtbares Zeichen für die Vielfalt und Toleranz in Dorsten. Die Aktion hat gezeigt, dass die Gemeinschaft in Dorsten zusammensteht und sich für ein respektvolles Miteinander einsetzt. Wir danken Johanna, Luisa, Henning und Sophia für Ihren Einsatz für dieses erfolgreiche Projekt.